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Zyklus der Hündin

Ob sich weibliche oder männliche Geschlechtsorgane bilden, ist von den Geschlechtschromosomen abhängig (XX = weiblich oder XY = männlich). Die weitere Organentwicklung wird durch Hormone gesteuert. Das Alter des Beginns der Geschlechtsreife ist tierartlich und auch rassespezifisch unterschiedlich.

Anatomie des weiblichen Geschlechtsapparates

Eierstöcke Ovarien
Eileiter Tuben
Gebärmutter mit Gebärmutterhals Uterus mit Zervix
Scheide mit Scheidenvorhof Vagina mit Vestibulum
Scham mit Kitzler Vulva mit Clitoris

Der Eintritt der Geschlechtsreife wird beim weiblichen Hund durch die erste Läufigkeit gekennzeichnet, die i.d.R. im Alter von sieben bis 14 Monaten auftritt.
Hunde unterliegen einer ausgeprägten, etwa halbjährlichen Brunstperiodik oder Zyklus (= periodisch wiederkehrende gleichartige, ähnliche oder vergleichbare Ereignisse oder Prozesse).

Mit einem durchschnittlichen Läufigkeitsintervall von fünf bis sieben Monaten zählen sie zu den saisonal diöstrischen Tieren.
Man unterscheidet in folgende Zyklusarten:
monöstrische Tiere (werden nur einmal im Jahr brünstig - Reh, Wildschwein),
diöstrische Tiere (werden zweimal im Jahr brünstig), und
polyöstrische Tiere (werden mehrmals im Jahr brünstig - Schaf, Rind).

Der Hypophysenvorderlappen (= stellt den größeren Teil der Hirnanhangsdrüse dar) bildet verschiedene (spezifisch weibliche) Hormone:

a) das follikelstimulierende Hormon (FSH)
zur Heranreifung der Follikel und Produktion von Follikelhormonen
(Beim Rüden regt es die Spermatogenese (= Bildung von Spermien) an)

b) das Luteinisierungshormon (LH)
löst zusammen mit dem FSH den Eisprung und die Umwandlung des Graafschen Follikels in den Gelbkörper. Dieser Gelbkörper produziert seinerseits das Gelbkörperhormon Progesteron sowie in geringen Mengen Östrogen.
(Beim Rüden regt LH die Ausschüttung von Testosteron an)

[c) Testosteron, das wichtigste männliche Sexualhormon wird in geringeren Mengen auch bei der Hündin in den Leydigschen Zwischenzellen gebildet. Es ist chemisch mit den weiblichen Sexualhormonen Östrogen und Progesteron verwandt.]

d) Östrogenen werden in der Plazenta, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe gebildet. Vor der Geschlechtsreife bewirkt es die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Im Zyklus bedingt es die Auslösung der Brunsterscheinungen.

e) Progesteron, welches größtenteils vom Gelbkörper sezerniert [Sekretion] wird, wird auch in der Nebennierenrinde und in geringen Mengen von den Granulosazellen der Eierstockfollikel gebildet.

Wie oben beschrieben wird eine Hündin nun etwa zweimal im Jahr läufig. Zu Beginn jeder Läufigkeit schwillt die Scheide an und die Hündin blutet aus der Vulva. Dies dauert etwa drei Wochen an, danach ist sie befruchtungsfähig.
Unabhängig von einem Deckakt läuft durch die oben beschriebenen Hormone eine zumindest hormonelle Trächtigkeit ab. Eine (Schein)Geburt findet nach etwa 63 Tagen statt. Nach einer Scheinträchtigkeit folgt eine mehrmonatige Hormonpause, bis dann der nächste Zyklus.

angebildete Milchleiste

Manche Hunde fressen während der Scheinträchtigkeit nicht mehr oder zeigen deutliche Verhaltensänderungen, wie beispielsweise Spielzeug sammeln, Verschmustheit, Leistungsabfall usw. Auch bildet sich die Milchleiste an, bei einigen Hündinnen so stark, dass dies mit Medikamenten behandelt werden muss. Nach vier bis acht Wochen verschwinden diese Erscheinungen wieder.

► hier geht es zu den Zyklusphasen der Hündin
(leider nur als PDF möglich)

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Quellenangabe:
Buecher:
• Die Tierarzthelferin
Internet ⇒ Google.de
            ⇒ tieraerztlicheklinik-nuernberg.de                                         ⇒ vetmed.uni-giessen.de
            ⇒ tiergesundheit.bayervital.de            (Bildnachweis)
            ⇒ von-der-goitzsche.de                     (Bildnachweis)
           ⇒ katatjuta.at                                      (Bildnachweis)