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  Gebiss beim Hund
 

Gebissarten bei Hunden, Katzen und Kleintieren


Grundlegendes:
Die Mundhöhle (= Cavum oris) wird vorn von den Lippen und seitlich von den Backen umschlossen; die Gesamtzahl der bleiben Zähne liegt zwischen 16 (Ratte) - 42 (Hund). Alle Zähne (= Dentes) bilden den Oberkiefer- und Unterkieferzahnbogen und damit das Gebiss. Die Benutzung der Zähne ist erst durch die Bewegung des Unterkiefers über die Kaumuskulatur am Kiefer möglich. Man unterscheidet bei Haussäugetieren in verschiedene Gebisstypen:

-         beim Pflanzenfresser (= Herbivoren) ist der Kautyp durch breite, unebene Kauflächen der schmelzfaltigen Backenzähne gekennzeichnet

-         Greiftyp: bedingt durch das Festhalten der Beute bei den Fleischfressern (= Carnivoren) mit Hilfe der scharfen, schmelzhöckrigen Backenzähne zum Zerschneiden

-         die Allesfresser (= Omnivoren, auch Pantophagen genannt) haben ein Gebiss beider Typen

Weiterhin unterscheidet man in folgende Zahnarten:

-         Schneidezähne                         (= Incisivi)

-         Eck- oder Hakenzähne             (= Canini)

-         Vordere Backenzähne              (= Prämolaren)

-         Hintere Backenzähne               (= Molaren)

(Als Abkürzungen dient der jeweils erste Buchstabe des lateinischen Begriffes; für die Milchzähne wird an Stelle eines Großbuchstaben [bleibende Zähne] der entsprechende kleine Buchstabe verwendet.)

Aufbau des Zahnes:
Die Zahnkrone ist der über das Zahnfach (= Alveole) hinausragende Teil. Der Zahnhals ist der Übergang zur Zahnwurzel, dieser Abschnitt muss aber nicht deutlich abgegrenzt sein. Die Wurzel sitzt fest in der Alveole und ist durch das Zahnfleisch (= Gingiva) mit dem Kieferknochen verbunden. Der Zahn besteht aus drei harten Substanzen (Schmelz, Zement und Dentin) sowie einem zentralen Innenraum, indem sich die Zahnpulpa befindet und über die Wurzelspitze mit Blutgefässen, Nerven und Lymphbahnen versorgt wird.

Milchgebiss:
Bei der Geburt sind teilweise schon Milchzähne vorhanden oder sie brechen in den folgenden Tag oder Wochen durch das Gingiva. Das Jungtier besitzt dann ein Gebiss, bei dem die Molaren fehlen, da diese nicht als Milchzähne angelegt sind. Die Wurzeln der Milchzähne sind resorbierbar, deswegen bleiben nur die Kronen übrig.

Bleibende Zähne:
Sie werden hinter (= lingual) den Milchzähnen angelegt und schieben beim Wachsen die Milchzähne heraus. In einer ganz bestimmten regelmäßigen Reihenfolge werden alle Milchzähne durch bleibende Zähne ersetzt; deshalb kann nach dem Fortgang des Zahnwechsels eine Altersbestimmung des Tieres vorgenommen werden.


Wurzellose Zähne:

Werden deshalb so genannt, weil bei ihnen keine Unterscheidung zwischen Krone und Wurzel besteht. Sie zeigen ein ständiges Längenwachstum, die Pulpahöhle wird nicht durch Ersatzdentin ausgefüllt sobald die Abnutzung der bleibenden Zähne beginnt, wie bei den Zähnen mit Wurzel. Das komplette Gebiss des Kaninchens und Meerschweinchens, die Schneidezähne des Hamsters, der Ratte, der Maus und die Hauer (= Eckzähne) des Ebers sind wurzellose Zähne.

Zahnformel:

Diese Formel gibt die normale Anzahl der Zähne in einer Hälfte des Ober- und Unterkiefers an.  Über dem Strich stehen die Zähne des Ober-, unter dem Strich die des Unterkiefers einer Seite.

 

Milchgebiss

Bleibende Zähne

Gesamtzahl der bleibenden Zähne

 

Hund

3i 1c 3p

---------

3i 1c 3p

3I 1C 4P 2M

---------------

3I 1C 4P 2M

 

42

 

Katze

3i 1l 3p

---------

3i 1c 2p

3I 1C 3P 1M

---------------

3I 1C 2P 1M

 

30

 

Kaninchen

Zahnwechsel zw.  3-5 Lebenswochen abgeschlossen

2I 0C 3P 3M

---------------

1I 0C 2P 3M

 

28

 

Meerschweinchen

Bleibendes Gebiss,

Bei Geburt fast vollständig

1I 0C 1P 3M

---------------

1I 0C 1P 3M

 

20

Hamster,

Ratte,

Maus

Nach der Geburt

keine

Milchzähne mehr

3I 0C 0P 3M

---------------

3I 0C 0P 3M

 

16



Die korrekte Ausrichtung der Zähne wird als "Scherenbiss" bezeichnet. Wenn die Zähne nicht richtig gesetzt sind, sprechen wir von einer Gebissanomalie, die Zahnstellung wird dann zum Beispiel Rückbiss (=Brachygnathia inferior), Vorbiss (=Brachygnathia superior) oder Zangenbiss genannt.

Scherenbiss: Der untere Kiefer sollte immer etwas kleiner sein als der obere Kiefer. Idealerweise sollten die Spitzen der oberen Schneidezähne dicht vor den Spitzen der unteren Schneidezähne liegen. Die hinteren Backenzähne liegen genau übereinander.

 

Gebiss des Hundes:



Gebiss der Katze:




Bei Hunden ist der Aufbau der Zähne Teil von jedem Rassestandard. Die Rassestandards der Katze beschreiben kaum, wie die Zähne aussehen sollten. Manchmal wird in einem Standard erwähnt, dass bei einem Überbiss nicht mehr als 1 oder 2 Millimeter Platz zwischen Ober- und Unterkiefer liegen sollte, andere Standards sagen aus, dass eine Katze keinen Überbiss und keinen Unterbiss haben sollte. Bei Hundeausstellungen prüfen die Richter die Zähne jedes einzelnen Hundes, eine falsche Zahnstellung führt zu einer Minderung der Wertnote bis hin zu einer sofortigen Disqualifizierung. Die Richter bei Katzenausstellungen prüfen die Zähne nur, wenn sie von "außen" erkennen können, dass etwas falsch ist.



Gebissanomalien:

Rück- oder auch Überbiss: Die Schneidezähne des Unterkiefers sind zu weit hinter den Schneidezähnen des Oberkiefers gesetzt.



Beispiel: Bei Rassen mit langem und schmalen Schädel, wie Barsoi
          und
Collie.


Vor- oder auch Unterbiss: Die Schneidenzähne des Unterkiefers sind vor die Schneidezähne des Oberkiefers gesetzt.


Beispiel: Die meisten Mollosser-Rassen (Boxer, Mops, Bordeauxdogge usw.) haben Aufgrund der verkürzten Nase einen Vorbiss.


Zangengebiss
: Die Kronen der oberen Schneidezähne stoßen genau auf die Kronen der unteren Schneidezähne, anstatt genau übereinander zu passen.
 


Kreuzgebiss: Auch schiefes Gebiss oder Schiefmaul genannt. Dies bedeutet, dass die linke und rechte Hälfte des Kiefers nicht die gleiche Länge haben. Der Stand der Zähne im Unterkiefer ist dadurch im Verhältnis zum Stand der Zähne im Oberkiefer verschoben.


 
Zähne beim Heimtier:

Neben den üblichen Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, die wir normalerweise vom Mensch kennen (Karies, Paradontitis, Zahnwurzelentzündungen, usw.) können insbesondere die Schneidezähne Probleme machen, da diese ohne Unterlass wachsen und somit zu lang werden können. Die Ursachen können angeborene Zahnfehlstellungen oder erworbene Zahnfehlstellungen seien. Wenn zum Beispiel ein Zahn abbricht, dann kann der Gegenzahn sich nicht mehr abnutzen, und wird unkontrollierbar wachsen. Je nach Art der Zahnproblematik reicht es, die Zähne regelmäßig zu kürzen. Mit etwas Glück reguliert sich die Zahnfehlstellung wieder. Hat man dieses Glück nicht, müssen die Zähne in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gekürzt werden.

Zur räumlichen Orientierung im Gebiss werden allgemein folgende Lagebezeichnungen verwendet:

Buccal             =          zur Wange

palatinal           =          zum Gaumen (Oberkiefer)

vestibulär         =          zum Mundvorhof

mesial              =          nach vorne

distal                =          nach hinten

lingual   =          zur Zunge (Unterkiefer)

labial                =          zur Lippe

 

Gebiss Hamster: 

 

-         nur die Schneidezähne wachsen nach

-         das Längenverhältnis der Schneidezähne liegt bei 1:2-3 (Oberkiefer : Unterkiefer)

-         die Farbe der Schneidezähne ist gelb-orange

-         1-2 Mal wöchentlich müssen die Tiere tierisches Eiweiß in Form von Quark, Joghurt,

mildem Käse oder Insekten erhalten

 

Gebiss Kaninchen:

 

-         alle Zähne wachsen lebenslang

-         das Längenverhältnis der Schneidezähne liegt bei 1:1 (Oberkiefer : Unterkiefer)

-         die Farbe der Schneidezähne ist weiß

-         Der regelmäßige Abrieb der Backen- und Schneidezähne wird durch ausgiebige Kauaktivität gewährleistet -> rohfaserhaltiges Futter (z.B. Heu, Gras, Kräuter)

Gebiss Meerschweinchen:

 

-         alle Zähne wachsen lebenslang

-         das Längenverhältnis der Schneidezähne liegt bei 1:3 (Oberkiefer : Unterkiefer)

-         die Farbe der Schneidezähne ist weiß

-         auch hier dient rohfaserhaltiges Futter dem regelmäßigem Abrieb

 

Quellenangabe:
Buecher:
• Die Tierarzthelferin
Internet            → Google.de                                                  → Wikipedia.de

                        → Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin




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► letzte Aktualisierung 19.10.2012 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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