Vergiftungen beim Hund
Nicht alles was Menschen als Nahrung aufnehmen können ist auch für Hunde geeignet. Einige Lebensmittel sind für sie schädlich bis giftig. Natürlich können sich die vierbeinigen Begleiter auch in Wald und Flur vergiften, denn nicht nur Lebensmittel sondern auch diverse Pflanzen sind nicht nur für uns giftig. Und auch wie bei kleinen Kindern muss man sie vor Vergiftungen mit chemischem Hintergrund bewahren.
Bevor man über giftige und schädliche Dinge im Zusammenhang mit dem Hund spricht muss man einige Sachen besonders hervorheben.
1) Hunde verstoffwechseln anders als Menschen, deswegen können alltägliche Dinge, die uns nicht schaden, für den Hund gefährlich werden (oder umgekehrt). Für Katzen gelten wieder andere Regeln, ebenso für Ziervögel, Nager usw.
2) In vielen Fällen gilt der Grundsatz, „die Menge macht`s“ – sprich, was in geringen Dosen unschädlich oder sogar gesund sein kann, kann in zu hoher Dosierung sofort oder durch längere Gabe extrem giftig oder schädlich wirken.
3) Wie schädlich etwas wirkt, hängt sowohl vom Gewicht des Hundes, als auch von seiner Verfassung oder dem Alter (Welpen, alte geschwächte Hunde) ab. Außerdem reagieren unterschiedliche Tiere verschieden, nicht anders, wie das auch beim Menschen der Fall ist.
4) Mengenangaben, die in der Literatur zur Frage, wie hoch die giftige Menge denn nun tatsächlich ist, gemacht werden, müssen deswegen mit Vorsicht betrachtet werden. Außerdem unterscheiden sie sich in unterschiedlichen Veröffentlichungen oftmals stark.
5) Gerade, wenn es um giftige Pflanzen geht, scheinen erwachsene Hunde weniger gefährdet zu sein, da sie es offensichtlich vermeiden, auf ihnen herumzukauen. Vielleicht ist da der natürliche Instinkt des Hundes noch immer ein guter Ratgeber, ebenso wie sein Geschmacks- und Geruchssinn. Verlassen kann man sich freilich darauf nicht und vor allem bei Welpen heißt es, vorsichtig zu sein.
Speziell bei den Pflanzen ist es fast unmöglich, alle giftigen Sorten aufzuzählen. Zusätzlich muss man dann noch unterscheiden, ob die ganze Pflanze oder nur einzelne Teile (Wurzeln, Stängel, Blätter, Blüten, Beeren) giftig oder schädlich sind.
6) Aus all diesen Gründen kann hier keine vollständige Aufstellung aller schädlichen oder giftigen Stoffe gemacht werden.
Also lieber einmal zu viel, als zu wenig, vorsichtig sein.
7) Auch die Anzeichen für eine Vergiftung sind unterschiedlich.
Absolut ungute bis giftige Auswirkungen für den Hund kann es nach sich ziehen, bekommt er von uns, aus Unwissenheit, folgende Speisen gefüttert:
Lebensmittel Wirkstoff und Auswirkung
- Alkoholische Speisen Koma, Tod
z.B. Pralinen mit alkoholischen Füllungen
- Auberginen (roh) Solanin; Darmbeschwerden, Schleimhautreizungen
- Avocados Persin; Herzmuskelschäden, Atemnot,
sowohl Fleisch als auch der Kern Husten und Bauchwassersucht
- Brokkoli Magen-Darm-Trakt reizend, kann hämolytische Anämie (Blutarmut) auslösen
- Bärlauch (roh) große Mengen können hämolytische Anämie auslösen
- Erdnüsse epileptische Anfälle
- Geflügelknochen = Röhrenknochen, diese sind schlecht
(auch Knochen von anderen Tiere) verdaubar und können splittern
- Holunderbeeren (roh) Magen-Darmbeschwerden
- Hülsenfrüchte (Bohnen, Roh → giftig
Linsen, Sojabohnen, etc.) gekocht à große Mengen - Blähungen, (Flatulenzgase) und erhöhen Risiko einer
Magendrehung
- Kaffee Koffein, Abbauprodukt: Theobromin;
Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen,
neurologische Störungen
- Kaltes Futter oder scharf gewürzte Speisen Magenschleimhaut reizend
- Karotten roh – schlechte Verdauung
(gegart – gute Vitaminspender)
- Kartoffeln (roh) Alkaloid Solanin (Augen, grüne Stellen, Schale); schwer bis gar nicht verdaulich
- Knoblauch (roh) N-Propyldisulfid; größere Mengen können Vergiftungserscheinungen bewirken, Überdosierungen zum Tod führen
- Kohl und Kohlarten Stachyose sowie unverdauliche Oligosaccharide; Blähungen,
Bauchkrämpfe und erhöhen Risiko einer Magendrehung
- Kräuter Überdosierung -Vergiftungserscheinungen
- Macadamianüsse, Mandeln schädigen Magen-Darm-Trakt,
Nervensystem und Muskeln auch Fieber
- Milch viel Laktose enthalten
nie mit Fleisch füttern Laktoseunverträglichkeit
- Nachtschattengewächse Grünes enthält Atropin (giftiges Alkaloid),
(Auberginen, Tomaten, etc.) Tremor (Zittern) und Herzrhythmusstörungen
- Obstkerne (Aprikose, Kirsche, Blausäure; Speicheln, Erbrechen,
Pflaume, Weintraube etc.) Durchfall, Fieber, Atemnot, Krämpfe bis hin zum Tod
- Rettich, Meerrettich blähend
- Schweinefleisch kann den Aujeszkyvirus (Herpesvirus) in
weder roh noch gekocht verfüttern sich tragen
-Schokolade und andere Kakaoprodukte Theobromin, tödliche Dosis 100 g / kg Körpergewicht; Erbrechen, Durchfall,
Krämpfe, Herzversagen, Süßigkeiten fördern Karies
- Teebaumöl Allergene Komponenten sind zumeist Terpinen und Aromadendren;
Hautüberempfindlichkeit
- Tofu in großen Mengen schwer verdaulich
- Walnüsse (unreif) Vergiftungserscheinungen, auch hervorgerufen durch einen enthaltenden Pilz
- Weintrauben und große Mengen
Rosinen (konzentrierter) (lt. amerikanischen Forschern: 11,6 g Trauben pro kg Körpergewicht
in Großbritannien auf Rosinen erforscht: 14 g Rosine pro kg Körpergewicht– Tod) Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe, Nierenversagen, Hyperkalzämie, Tod
- Zwiebelgewächse N-Propyldisulfid und Allylpropylsufid,
(aller Art) Schwefelverbindungen; Durchfall und Erbrechen, Hämolyse (=Zerstörung der roten Blutkörperchen), Blutarmut
- Xylit, ein Süßstoff kann zu einem lebensbedrohlichen Abfall
in vielen menschlichen des Blutzuckerspiegels führen und unter
Nahrungsmitteln enthalten Umständen auch Leberschäden verursachen
Alle Gifte sind Substanzen, die im Körper schwere Krankheiten auslösen und sogar zum Tod führen können. Hunde kommen auf verschiedene Weise damit in Berührung, zum Beispiel über Rattengift, Medikamente, Pflanzenschutz- oder Desinfektionsmittel. Hilfreich ist es, wenn Sie alle Giftpflanzen im Haus entfernen oder bringen Sie sie außer Reichweite des Hundes unter. Schließen Sie alle Chemikalien, Reinigungsmittel, Insektizide und Medikamente weg. Denken Sie dabei auch an Frostschutzmittel, Mäuse- und Rattengift.
Die Symptome sind unterschiedlich - je nach Art des Giftes. Ist das Zentrale Nervensystem betroffen, können Krämpfe und Bewusstseinsstörungen auftreten. Wird das Herz-Kreislaufsystem angegriffen, kann es zu einer schweren Schock-Symptomatik kommen, an der die Tiere schnell sterben können. Gängig sind aber auch Erbrechen und Durchfall.
Giftige Topfpflanzen daheim oder Pflanzen der Natur:
- Alpenrose = Azalee
- Adonisröschen
- Amaryllis = Ritterstern
- Becherprimel
- Birkenfeige = Benjamini = Ficus benjamini
- Blauregen = Glyzinen = Wisterien
- Bogenhanf = Schwiegermutterzunge; verwandt mit Drachenbaum
- Buchsbaum
- Christdorn = Stechpalme = Weißdorn
- Dieffenbachia
- Efeu
- Eibe
- Engelstrompete
- Fensterblatt
- Fingerhut
- Fliegenpilz
- Geißblatt = Heckenkirsche
- Ginster
- Goldregen = Bohnenbaum = Goldrausch = Gelbstrauch
- Gummibaum
- Herbstzeitlose (wurde 2010 zur Giftpflanze des Jahres gewählt)
- Hortensie
- Hyazinthe
- Lebensbaum
- Lorbeerkirsche = Zierlorbeer
- Luzerne = Alfalfa = Schneckenklee = Ewiger Klee
- Maiglöckchen = Maiblume
- Misteln
- Oleander = Rosenlorbeer
- Osterglocke = gelbe Narzisse = falsche Narzisse
- Philodendron = Baumfreund
- Rhododendron
- Rittersporn
- Schneeglöckchen
- Sonnenwende = Heliotrop = Vanillebaum
- Spindelstrauch = Pfaffenhütchen, -käppchen, -kapperl = Spillbaum = Spindelbaum
- Sumpf-Schwertlilie = Gelbe Schwertlilie = Iris
- Tollkirsche
- Tulpe
- Weihnachtsstern
- Windröschen = Anemone
- Yuccapalme
- Zypressenwolfsmilch