Bluttest beim Greyhound

 
Das Blut wird gelegentlich als „flüssiges Organ“ bezeichnet, weil es wie Organe und ihre Gewebe ein eigenes bestimmtes Aufgabengebiet hat. Zusammen gesetzt ist es aus dem Blutplasma (=Blutflüssigkeit) und den Blutkörperchen (=Blutzellen).

 

Bei einem Blutstatus werden i. d. R. folgende Werte untersucht:

• rote Blutkörperchen → Erythrozythen

diese enthalten den Blutfarbstoff Hämoglobin, der aus Eiweißbausteinen und Eisen besteht, welche dem Antransport von Sauerstoff und den Abtransport von Kohlendioxid dienen.

• Bestimmung des Hämatrokrit

es gibt den prozentualen Anteil der Erythrozythenmasse im Gesamtblut an und weißt somit auf das Verhältnis von Blutkörperchen und Blutplasma hin.

• weiße Blutkörperchen → Leukozythen

diese haben die Aufgabe bei Entzündungen und Eiterungen die eingedrungenen Bakterien aufzunehmen und zu verdauen, um den Körper dadurch zu schützen.

• Blutblättchen → Thrombozythen

diese leiten die Blutgerinnung ein; sie sind also für den Selbstschutz des Körpers von Bedeutung.

 

Bei klinischen-chemischen Untersuchungen werden auch Bestandteile des Blutplasmas herangezogen, wie beispielsweise

• Gesamtprotein bzw. Gesamteiweiß

Protein oder auch Eiweiß genannt, dient dem Aufbau, der Wiederherstellung und dem Erhalt des Muskelgewebes. Die Auftrennung in die Bestandteile Albumin und Globuline gibt noch mehr Aufschluss.

• Kreatin bzw. dessen Abbauprodukt Kreatinin

dies sind harnpflichtige Stoffe, d.h. sie müssen über den Urin ausgeschieden werden und können bei erhöhten Blutwerten über die Funktionsfähigkeit der Nieren aussagen.

• Thyroxin genannt T4

dies ist eines der beiden Schilddrüsenhormone, die der korrekten Steuerung derer dienen.

 

Die Ergebnisse solcher Blutuntersuchungen weichen zum Teil deutlich von denen anderer Hunderassen ab,  o h n e dass eine Erkrankung vorliegt:

* Greyhounds haben mehr Erythrozythen als andere Hunde; dies ist ein Grund, warum Greys gerne und oft als Blutspender benutzt werden. [Vielen Veterinären ist diese Tatsache unbekannt!] Sollte einmal die Diagnose Polyzythämie (= Vermehrung der Erythrozythen) gestellt werden, sollte ein aufgeklärter Besitzer dies bitte anzweifeln.

* Ein Hämatokritwert, der bei einem Greyhound zwischen 30 und 40 liegt, ist ein Anzeichen für eine Anämie (=Blutarmut), den sein Normalbereicht liegt nicht wie bei anderen Rassen zwischen 44-52 %, sondern zwischen 55-65 %. In Gebieten wo eine Ehrlichiose Erkrankung (=Bakterielle Erkrankung durch einen Zeckenstich, wobei die Erreger in die Leukozythen eindringen, d.h. das Immunsystem wird angegriffen) möglich ist, sollte man daraufhin testen. In Arizona werden Ehrlichiose-Untersuchungen schon bei einem Hämatokritwert von 50 vorgenommen.

* Die niedrige Zahl von Leukozythen bei Greyhounds (3,5-6,5 x10^6/µl) führte schon oft auf einen irrtümlichen Verdacht auf eine Krebserkrankung. Auch die niedrigere Anzahl der Thrombozyten (=Blutblättchen) kann zu Fehldiagnosen führen

* Das Gesamteiweiß liegt mit 4,5-6 bei Greyhounds etwas niedriger als bei andern Rassen (5,4-7,8). Der Anteil von Albumin am Gesamteiweiß ist genau so hoch (3,2-4,7) wie bei anderen Hunden, im Gegensatz zum Globulin, dieser Wert ist mit 2,1-3 auch etwas niedriger.

* Der Kreatininwert bei Greyhounds ist deutlich höher als bei anderen Hunden; dies liegt an der hohen Muskelmasse, die ein Grey im Vergleich zu anderen Rassen hat. Bei einer Studie am Institut für Veterinärmedizin an der Universität von Auburn fand man heraus, dass 80% der Ex-Race höhere Kreatininwerte haben, als andere Rassen.

* An einer Universität in Florida wurden die Thyroxinwerte von 221 Greyhounds miteinander verglichen: 97 aktive Rennhunde, 99 Ex-Racer und 25 Zuchttiere, so dass eine Gute „Mischung“ zu Grunde lag. Da der Thyroidspiegel eine sehr umfassende Sache ist, ist der T4 Wert ein guter Anhaltspunkt; dieser liegt circa halb so hoch wie bei anderen Rassen.

 

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Erythozythen    in x10^6 / µl                7,4 – 9,0                                             5,5 – 8,5

 

Hämaglobin      in g / dl                       19,0 – 21,5                                         12,0 – 19,0

 

Hämatokrit       in %                             55 – 65                                               44 – 52

 

Leukozythen    in x10³ / µl                   3,5 – 6,5                                             6 – 15

 

Thrombozyten in x10³ / µl                   80 – 200                                             200 – 460

 

Gesamtprotein                                    4,5 – 6                                                5,3 – 7,8

Globulin                                 2,1 – 3,2                                             2,8 – 4,2

Albumin                                                               3,2 – 4,7

 

Kreatin                                              0,8 – 1,6                                             0,0 – 1,0

 

T4                                                   1,47 +/- 0,63                                      1,52 – 3,60

 

 

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Quellenangabe:
Buecher:
• Care of the Racing and Retired Greyhound
• Die Tierarzthelferin
Internet → Google.de                              → Fachbegriffe (bsp.weise Ehrlichiose)
             →http://www.greythealth.com


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