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  16. bis 19. Jahrhundert
 

Der Windhund im 16. bis 19. Jahrhundert

Im 16. Jh. hatten außer den weltlichen und geistlichen Fürsten nur die von ihnen belehnten Vasallen die Jagdgerechtigkeit. Kaiser Maximilian I. (1493-1519) hatte als erster deutsche Herrscher seinen Untertanen gegenüber ein Alleinanspruch auf Ausübung der Jagd; gegen Zuwiderhandlungen wurden die allerhärtesten Strafen angedroht und auch vollstreckt. Bauern, die nicht auf ihr Jagdrecht verzichten wollten, wurden kurzerhand erhängt. Um 1550 jagte man mit der Büchse, dem so genannten "Pirschrohr". Die Pirsch kam immer mehr in Mode und mit ihr besondere Jagdhundformen, der Leithund, der Schweißhund und der Pirschund. Letzteres war eine durch besondere Größe und Stärke zur Hochwildjagd geeignete Windhundform, deren große Zeit jedoch erst im 17. Jh. begann. Der Hase wurde in Deutschland weiterhin mit den gewöhnlichen Windhunden gejagt.
Über die damalige Verhältnisse in England und die dort vorkommenden Hunderassen sind wir dank zweier Gelehrten besonders gut informiert; da diese, der englische Physiker und Cambridge Professor Dr. John Caius (1510-1572) und sein schweizerischer Kollege, der Züricher Arzt und Zoologe Konrad Gesner (1516-1565), in schriftlichen Gedankenaustausch miteinander verbunden waren. Für die modere Kynologie ist diese Arbeit die wichtigste Chronik der britischen Hunde, die der Gelehrte in einer systematischen Übersicht in drei Hauptgruppen unterteilt. Es sind die:
1) Die "Generosi" oder "Edlen"
2) Die "Rustici" oder "Ländlichen"
3) Die "Degeneres" oder "Rasselosen"
Die Vertreter der ersten Gruppe werden wiederum unterteilt in "Venatici" (Lauf- und Windhunde), "Aucupatorii" (Stöber-, Vorsteh- und Wasserhunde), und "Delicati" (Schoßhunde).
Das 18. Jh. wird hier zur Blütezeit der pompösen höfischen Hetzjagden mit Lauf- und Windhunden. Ihren literarischen Niederschlag fand die Jagd jener Zeit in dem großartigen Werk "Der vollkommene teutsche Jäger" des Säschieschen Edelmannes Johann Friedrich von Flämming.
In Frankreich spielte der Windhund für die Jagd eine geringere Rolle als in Deutschland, waren aber als Luxushunde dort ebenso beliebt wie hier.
Im Jahre 1790 in England erschien "A General History of Quadrupeds". Verfasser des Textes war Ralph Beilby. Sein Kapitel über den Haushund umfasste sieben, z.T. bereits von Dr. Caius beschrieben und nicht mehr in allen Fällen zu identifizierende Windhundrassen. Zwischen diesen mehr als zweihundert Jahren unterschiedlich alten Texten veränderten sich größtenteils nur Namen.



 
 
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► letzte Aktualisierung 19.10.2012 Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
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